Wenn ein Unternehmen in die Insolvenz gerät, bedeutet das nicht nur einen wirtschaftlichen Ausnahmezustand, sondern auch eine besonders hohe rechtliche Verantwortung. In dieser heiklen Situation darf keine wichtige Post verloren gehen. Ein Nachsendeauftrag ist daher ein elementares Instrument, um die ordnungsgemäße Abwicklung des Insolvenzverfahrens zu gewährleisten und spätere Nachteile zu verhindern.
Sicherstellung der Erreichbarkeit
Im Insolvenzverfahren müssen verschiedenste Parteien informiert werden: Gläubiger, Lieferanten, Kunden, Banken und vor allem das Insolvenzgericht. Wichtige Mitteilungen — zum Beispiel Forderungsanmeldungen, Gerichtsbeschlüsse oder Rückfragen des Insolvenzverwalters — treffen weiterhin an die bisherige Geschäftsadresse ein. Wird die Betriebsstätte aufgegeben oder verlegt, sorgt ein Nachsendeauftrag dafür, dass alle relevanten Schreiben auch wirklich den Insolvenzverwalter oder den Unternehmer erreichen.
Vermeidung von Fristversäumnissen
Insolvenzverfahren sind von engen gesetzlichen Fristen geprägt. Versäumt es der Schuldner oder der Insolvenzverwalter, auf eine Frist rechtzeitig zu reagieren, kann das schwerwiegende Folgen haben — von Nachteilen bei der Forderungsanmeldung bis hin zu gerichtlichen Versäumnisbeschlüssen. Der Nachsendeauftrag minimiert dieses Risiko, indem die Post auch bei geschlossener oder nicht mehr dauerhaft besetzter Betriebsstätte zuverlässig an die neue Korrespondenzadresse weitergeleitet wird.
Schutz vor Gläubigerverlusten
Im Insolvenzfall müssen Gläubiger ihre Forderungen anmelden und gegebenenfalls nachweisen. Wenn sie Rückfragen stellen oder Zahlungspläne übermitteln, ist der Informationsfluss entscheidend. Kommen solche Schreiben nicht an, kann das für Gläubiger den Verlust ihrer Ansprüche bedeuten und den Ruf des Unternehmens (oder des Insolvenzverwalters) zusätzlich schädigen. Der Nachsendeauftrag stellt sicher, dass alle Gläubigerkommunikationen zuverlässig ankommen.
Unterstützung einer geordneten Abwicklung
Gerade in Insolvenzverfahren ist Transparenz wichtig. Ein Nachsendeauftrag unterstützt den Insolvenzverwalter dabei, die Geschäftspost vollständig zu erfassen und in die Verwaltung der Masse einfließen zu lassen. Das verhindert, dass Verträge oder Verbindlichkeiten „übersehen“ werden, die später zu Streitigkeiten oder zusätzlichen Schadensersatzforderungen führen könnten.